Ausgehend von den Summenbildern wollen wir ein wenig auf Aspekte der Bildbearbeitung eingehen. Bei monochromen Kameras, wie hier die QHY 600M Pro, werden über Einzel-Filter zahlreiche sub-frames gewonnen. Diese werden gesondert integriert und liegen zunächst als Grauwerte vor. Erst die Kombination der Kanäle (Channel Combination) ergibt die Farbe. 

Als grundsätzliche Orientierung dient die Anfertigung eines reinen RGB-Bildes. Dieses zeigt die natürlichen Farben.

Um Zweifel an der Farbgebung (insbesondere der Sternfarben) zu minimieren, empfiehlt sich die Anwendung einer Color-Calibration Methode.  Beispielsweise PixInsight / Spectrometric-Color-Calibration. Das RGB Bild ist der Wegweiser der Farbgebung des Gesamtbildes. Durch die Einmischung der zusätzlichen Schmalbanddaten kann es leicht zu Farbverfälschungen, insbesodere im roten Farbbereich, kommen. 

Ein wesentlicher Aspekt bei der Schmalband-Addition ist die vorherige Subtraktion des Breitband-Kontinuums. Das Thema "Continuum-Substraction" wird in einem gesonderten Beitrag thematisiert. 

Wie am farbkalibrierten RGB Bildausschnitt (links) erkennbar, tendieren die Rottöne in Richtung Violett. Es ist kein reines Rot. H-alpha Objekte emittieren auch in der Spektral-Linie H-beta (486 nm). Diese ist jedoch im blauen Bereich angesiedelt. Meistens liegt kein eigenes H-beta Filter vor. Ein Notbehelf bietet sich an:  Anteile der H-alpha Daten werden auch dem Blaukanal zugeordnet.

Rot:  H-alpha  100%  Blau: H-alpha  40%  (variert nach Abstimmungserfordernis).

Weiß wer, welches Objekt das ist?