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Drei Supernovae zur gleichen Zeit

I. Die Supernova SN 2023 ixf in der Galaxie M 101

Ein Bericht von Wolfgang Mandl

Liebe Freunde!

Es blitzt und kracht im Universum! Alleine in den letzten Tagen und Wochen im April und Mai wurden 3 Supernovae in drei verschiedenen Galaxien entdeckt. Eine Supernova ist wohl das ultimative Ereignis im Universum. Ein massereicher Stern vergeht am Ende seiner Lebensdauer in einer Explosion, welche in ihrer Heftigkeit alle Vorstellungskraft übersteigt. Der Stern wird dabei so hell, dass er kurzzeitig die Galaxie, in welcher er sich befindet überstrahlen kann. Auf Grund dieser Helligkeit können wir mit Teleskopen eine solche Supernova auch in weiter entfernten Galaxien beobachten. Würde eine Supernova in unserer Heimatgalaxie Milchstraße auftreten, so könnte man diese je nach Entfernung zur Erde auch am Taghimmel als neuen, sehr hellen Stern beobachten, wie es auch im Jahr 1054 geschehen ist. Man kann sich vorstellen, welche Mysterien die Menschen damals in diese Ereignis hineininterpretiert haben. Diese Sternexplosion damals fand in einer Entfernung von etwa 6500 Lichtjahren zur Erde statt.

Mit unserem Teleskop am Brentenriegel konnte das BTB Astroteam die drei aktuellen Supernovae einfangen. Das färbige Bild ist die schöne Spiralgalaxie Messier 101 auch Feuerradgalaxie genannt im Sternbild des großen Wagens, Entfernung 21 Millionen Lichtjahre. Die beiden anderen Galaxien konnten wir wegen dem derzeit dominanten Mond noch nicht in Farbe aufnehmen. Es sind NGC 4568/NGC 4567 auch Siamesische Zwillinge genannt, Entfernung 62 Millionen Lichtjahre und die eher unspektakuläre Galaxie mit der Nummer NGC 4995, Entfernung etwa 85 Millionen Lichtjahre, beide im Sternbild Jungfrau. In allen drei Galaxien habe ich die Supernova markiert.

Betrachten wir die Supernova in M101 mit dem Namen SN 2023 ixf genauer. Sie wirkt, obwohl 21 Mio. LJ entfernt, etwa genau so hell wie die Vordergrundsterne aus unserer Milchstraße, welche aber nur einige 100 bis einige 1000 LJ entfernt sind. Wenn man mit etwas Mathematik die relative Helligkeit mit der Entfernung auf die absolute Helligkeit hochrechnet, so stellt man fest, dass die Supernova mehr als 1,5 Milliarden!!! mal heller ist als unsere Sonne!!!! Würde dieser Stern an der Stelle unserer Sonne stehen, wären wir in Sekundenbruchteilen gegrillt und verdampft! Die Sonne hat aber nicht genug Masse, um eine Supernova zu werden, sie wird sich aber am Ende ihres Lebens ausdehnen und die Erde trotzdem vernichten. Da haben wir aber noch etliche Milliarden Jahre Zeit! Bis dahin haben wir Menschen uns und die Erde schon längst selbst vernichtet.

Ein heisser Kanditat auf eine Supernova in unserer Galaxie ist aber der bekannte Stern Beteigeuze im Sternbild Orion. Dieser ist von uns etwa 640 LJ entfernt. Würde er zu einer Supernova, so wäre er etwa 1000 mal heller als die Venus und etwa so hell wie der Mond, aber auf einen Punkt konzentriert. Das wäre also ein gut sichtbarer heller Stern am Taghimmel. Er wäre aber immer noch beruhigende 1 Million mal schwächer als unsere Sonne. Also fürchten brauchen wir uns nicht.

Ich habe dann auch noch ausgerechnet was wäre, wenn die SN so nahe wäre wie unsere nächsten Sterne Proxima Centauri und Alpha Centauri also etwa 4,3 LJ entfernt. Nun abgesehen davon, dass wir auf der Nordhalbkugel das gar nicht sehen würden, wäre die Supernova auf der Südhalbkugel rund 11000 mal heller als der Mond, aber immer noch 42 x dunkler als die Sonne. Also mit freiem Auge reinschauen würde ich da nimmer! Aber keine Sorge! Diese Sterne sind nicht massereich genug um eine schöne Supernova zu werden.

II. Die Supernova SN 2023 gfo in der Galaxie NGC 4995

III. Die Supernova SN 2023 ijd in der Doppelgalaxie NGC 6568/ NGC 4567