Skip to main content

WR-134 , ein variabler Wolf-Rayet Stern

Sternbild Schwan

Spektrographische Auswertung

Liebe Freunde, 

wie besprochen übermittle ich einerseits das fertig ausgearbeitete Spektrum und andererseits auch ein Rohbild mit diesem und auch den anderen aufgenommenen Spektren. Im Rohbild ist neben WR134 in der Mitte auch WR135 ganz unten erkennbar. Ganz interessant sind dabei die unterschiedlichen Emissionslinien von WN und WC Klasse die bereits im unbearbeiteten Spektrum gut sichtbar sind. Ich habe das Spektrum für dieses Projekt nochmals überarbeitet und in eine normalisierte Darstellung umgerechnet (so wie auch von Richard Walker im bekannten Spectral Atlas for Amateur Astronomers beschrieben). Dadurch sind die Emissionslinien eindrucksvoller sichtbar.

Das Setup:

TS Photoline 102mm f/7.
Skywatcher EQ5.
Asi 485 MC mit Star Analyzer 100.
Aufgenommen mit Sharpcap.
Ausgewertet mit RSpec.
Aufnahmedatum: 06.04.2024

Aufgenommen wurden die Spektren spaltlos mit dem Diffraktiongitter Star Analyser 100. Dabei muss man bedenken, dass die maximale Auflösung sehr begrenzt ist. Ich würde schätzen, dass sie mit den aktuellen Bedingungen auf meiner Terrasse und meinem Setup nicht über 30 bis 35 Angström liegt. Bei der Beschriftung habe ich, bei Überlagerung, der Wasserstoff-Balmer-Serie den Vorzug gegeben.

Die Aufnahme habe ich aus 8 Einzelbildern live mit Sharpcap gestacked.

Danach wurde das Bild direkt exportiert, das Einzelspektrum ausgeschnitten und in RSpec importiert. Dadurch, dass sowohl die 0-te Ordnung (der Stern selbst) und die 1-te Ordnung des Spektrums in dem Bild enthalten ist, kann die Kalibrierung sehr einfach über den 0-Punkt und einer weiteren Emissionslinie erfolgen. Ich habe diesmal die H-Alpha Linie gewählt. Danach gehts an die Normalisierung des Spektrums.

Dabei wird das gesamte bereits kalibrierte Spektrum durch sein eigenes geglättetes Profil dividiert. So werden alle Peaks, egal ob Emission oder Absortion normalisiert und rund um den Wert 1 dargestellt. Dadurch verliert man allerdings auch die absolute Intensität des Lichts der verschiedenen Wellenlängen in der Darstellung. Hier bei einem Wolf Rayet Stern nicht weiter schlimm, da hier die Darstellung der Emissionslinien selbst das  Ziel der Auswertung ist. Würde man ein korrektes Profil darstellen wollen, müsste man die Instrumentenfunktion mittels eines Referenzsterns ermitteln und das Spektrum des Ziels durch diese Funktion dividieren.

Clear Skies, Philipp

[ Ing. Philipp Stiegler BSc., Hauptstraße 36/4/4, 2000 Stockerau 

Weiterführende Links

Ausarbeitungen mit den selben BTB Rohdaten und Belichtungsangabe: Manfred Wasshuber

Eine hervorragende astrophysikalische Beschreibung: Daniel Nimmervoll